Filz
Wie bereits in anderen Rubriken auf dieser Seite angesprochen, ist die regelmässige Fellpflege durch Kämmen und Bürsten für unsere Vierbeiner aus verschiedenen Gründen sehr wichtig.
Z.B. werden die Durchblutung gefördert und der Stoffwechsel angeregt, Schmutz und Staub sowie im Fell haftende Pflanzenreste und nicht zuletzt abgestorbene Haare etc.werden beim Pflegevorgang entfernt.
Bei einigen Rassen ist tägliche Fellpflege zwingend erforderlich. Andere Rassen erfreuen sich eines gut gepflegten Haarkleides, wenn sie einmal pro Woche oder alle vierzehn Tage gekämmt und gebürstet werden.
Leider sind nicht immer alle Hunde begeistert über die nötige Fellpflege, sei es, weil sie als Welpe nicht daran gewöhnt wurden, sei es, weil die Fellpflege aus Unwissenheit nicht richtig durchgeführt wird und somit für den Hund schmerzhaft ist. Vielleicht sind die Fellpflegeutensilien nicht die Richtigen.
Manchmal ändern sich auch die Lebensumstände des Halters und es bleibt vorübergehend nicht genügend Zeit einen Hund zu pflegen oder bei Anschaffung des Hundes ist die notwendige Aufklärung über die richtige Fellpflege unterblieben. Auch kann sich durch verschiedene Ursachen (Erkrankungen wie Tumore und Diabetis) oder eine Kastration die Fellstruktur des Hundes wesentlich verändern, so dass bisherige Pflegemaßnahmen nicht mehr ausreichen. Manche Rassen haben schwierige Phasen der Entwicklung ihres Felles, die besonders intensive Pflege benötigen.
Fest steht jedenfalls, dass nur eine regelmässige - der Rasse und der Fellstruktur entsprechende - Pflege auch dafür sorgt, dass sich im Fell ihres Hundes keine Filzknoten bilden und das Fell locker und luftig ist.
Wenn - aus welchen Grünnden auch immer - die nötige Pflege unterbleibt, führt das unweigerlich zu F I L Z bei Ihrem Hund, mit weitreichenden Folgen:
Starke Verfilzungen beeinträchtigen natürlich extrem das Wohlbefinden Ihres Hundes; er kann in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein, weil sich der Filz auf der Haut spannt.
Nicht selten liegt der Filz wie ein dichter Teppich auf der Haut des Hundes, so dass die Haut nicht mehr atmen kann. Sie trocknet aus, der Hund bekommt z.B. Schuppen. Juckreiz und Hautentzündungen sind ebenfalls nicht selten die Folge. Unter dem dicken, warmen und oft nassen Wollpanzer aus Filz können sich zudem Parasiten oft und gern unbemerkt vermehren und dem Hund zusätzlichen Schaden zufügen. Der Hund wir dann womöglich unruhig und leicht reizbar, weil er sich selbst durch den dicken Filzpanzer nicht mehr gegen die Parasiten wehren kann. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Gips-
arm, es juckt und Sie kommen nicht dran!
Wird der Hund im Regen nass oder aus Unwissenheit gebadet, trocknet er sehr schlecht und je mehr Wasser an den Filz kommt, um so stärker wächst er.
Da der Hund unter anderem über die Haut und luftig, locker sitzendes Deckhaar bzw. eine gesunde Mischung seines Felles aus Unterwolle und Deckhaar - je nach Rasse - auch den Wärmehaushalt reguliert, kann eine starke Verfilzung bei Anstrengung z.B. zu einem Hitzschlag führen, weil der Wärmehaushalt nicht mehr regelbar ist.
Filz im Genitalbereich kann dazu führen, dass vermehrte Bakterienansammlungen zu Harnwegs- oder Scheidenentzündungen führen.
Starker Filz im Bereich des Afters hat oft zur Folge, dass der Kot nicht mehr richtig abgesetzt werden kann oder Reste davon im Fell hängen bleiben. Auf hygienische Aspekte muss an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden.
Verfilzungen zwischen den Ballen sind vergleichbar mit "Steinen im Schuh" bei uns Menschen. Im schlimmsten Fall können die Hunde nicht mehr richtig laufen.
Muss bei extrem verfilzten Hunden der Filz entfernt werden, kann das zunächst Auswirkungen auf den Kreislauf haben oder der Hund muss wieder "Laufen lernen", weil er die tatsächlichen Ausmasse seiner Pfoten nicht mehr kennt.
Hunde, bei denen im Winter eine Unterfilzschur nötig ist, werden frieren, hier empfiehlt sich dann bis zum Nachwachsen des Felles das Tragen eines "Mantels". Eine Alternative gibt es nicht, der Filz muss runter!
Verfilzungen im Bereich des Kopfes führen nicht selten zu Augenreizungen und Ohrenentzündungen.
Starke Verfilzungen in den Achselhöhlen oder im Bereich der Innenschenkel bereiten dem Hund bei jeder Bewegung Schmerzen.
Die Liste der negativen Auswirkungen liesse sich noch wesentlich weiter ausführen und daher bitte ich Sie:
Lassen Sie es nicht so weit kommen !
Wenn Sie mit der Fellpflege - aus welchen Gründen auch immer - nicht zurecht kommen oder wenn sie einen Hund übernommen haben, der Verfilzungen aufweist oder sich nicht gern bürsten und kämmen lässt, weil ihm vielleicht "die falsche Bürste" weh tut, suchen Sie bitte rechtzeitig professionelle Hilfe auf. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg aus der Verfilzung Ihres Hundes gehen und vor allen Dingen vorbeugende Maßnahmen ergreifen, damit es nicht wieder zu Verfilzungen kommt.
Nur so kann sich Ihr Hund in Zukunft wohl fühlen und gesund und vital bleiben.
So bitte nicht:
Auch die nachstehenden Bilder zeigen, wie Hunde förmlich aus ihrem Filz "geschält" werden müssen:
Die Verwandlung zweier Hunde in Bildern:
FILZ muss nicht sein !!!